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Ethereum betrügt Investoren? Staking wird zum Desaster

source-logo  coinpro.ch 23 September 2022 06:25, UTC

Betrügt die Ethereum Stiftung die Investoren ihres eigenen Projekts? Lange Zeit galt der Merge als Startschuss, um gestakete ETH abheben zu können. Nachdem die Entwickler dies dementieren, nennen sie ein neues Datum, das nun deutlich weiter in die Ferne rückt. Anleger sollten beim Staking von Ether deshalb Vorsicht walten lassen.

Ethereum: Stake nach Shanghai abrufbar?

Der Merge markiert den Wandel des Ethereum–Mainnets von Proof of Work zu Proof of Stake. Lange Zeit galt dieses Ereignis als Startschuss für all diejenigen, die ihre Ether schon vor dem Merge auf der Beacon Chain anlegten, um passive Einnahmen zu generieren.

Nach dem Merge, so hiess es, könne man gestakete ETH wieder abheben. Kürzlich macht die Ethereum Stiftung jedoch darauf aufmerksam, dass dies eine Fehlannahme sei. Man selbst habe diese Behauptung nie verbreitet. Stattdessen sei eine Abhebungen erst nach dem nächsten grossen Update verfügbar.

Dieses Shanghai Upgrade datiert man aktuell auf das Frühjahr 2023. Bis dahin vergehen also noch einige Monate. Neueste Erkenntnisse belegen allerdings: Auch im gesamten Jahr 2023 ist eine Freischaltung der Staking-Beträge nicht denkbar. Stattdessen müssten Investoren noch länger warten – voraussichtlich bis 2024.

ETH-Stake bleibt bis 2024 unter Verschluss

Ethereums Beacon Chain startete am 1. Dezember 2020 und eröffnete damit die Möglichkeit, Ethereum zu staken. Nutzer können dadurch vollkommen passive Einnahmen generieren.

Das interessant klingende Modell wird jedoch durch den Verschluss der gestaketen Ether betrübt. Spätestens 2023 sollte damit jedoch Schluss sein – so steht es bis heute offiziell bei der Ethereum Stiftung geschrieben.

Abhebungen von Stakes sind nach dem Merge noch nicht möglich. Mit dem folgenden Shanghai Upgrade werden die Abhebungen von Stakes aktiviert.

So heisst es zumindest auf der offiziellen Webpräsenz der Ethereum Stiftung. Entwickler Micah Zoltu ist jedoch überzeugt, dass diese Aussage die Ziele der Entwicklung falsch darstellt. Ferner schreibt er:

Ich bin mit dieser Aussage gar nicht einverstanden. Jede einzelne Publikation macht ganz deutlich klar, dass es keinen Zeitplan gibt.

Womöglich handelt es sich hierbei um eine schlechte Absprache der Entwickler, so könnte man unterstellen. Doch Zoltu ist überzeugt, dass eine baldige Freigabe der gestaketen Ethereum gar nicht notwendig sei.

Ich glaube nicht, dass dafür eine besondere Notwendigkeit besteht. Es gibt wichtigere Dinge (…) als 2023 schon Ethereum abheben zu können, statt erst 2024.

Das geht aus einer Konversationen hervor, die ein Nutzer mit Zoltu auf Discord führte. Unter den ETH-Anlegern sorgen die Aussagen des Programmierers für breites Unverständnis. Andere Personen der Szene kommentieren dessen Aussagen spöttisch.

Ethereum: Staker stehen hintenan

In einem weiteren Kommentar erklärt Zoltu, warum Staker länger geduldig bleiben müssen, als sie bislang vermuteten. Staker seien “per Definition wohlhabende Menschen” erklärt der Entwickler. Deshalb sollten diese ihre Interessen denen weiterer Nutzer hintenanstellen.

Besonders Ethereum-Mitgründer und Cardano-Gründer Charles Hoksinson greift die Konversation auf und kritisiert Ethereum dafür. Cardano-Nutzern ist es möglich, ihre ADA zu staken, ohne dabei die Kontrolle über ihre Coins zu verlieren.

Für Ethereum-Staker gilt das nicht. Diese bekommen voraussichtlich erst 2024 Zugriff auf ihre digitalen Wertanlagen. Wer sein Geld indessen benötigt, geht gezwungenermassen leer aus. Halter sollten dieses Risiko bedenken, bevor sie ihre ETH langfristig einschliessen.

coinpro.ch