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Volumen der Lightning-Zahlungen um mehr als 400 Prozent gestiegen

source-logo  bitcoinblog.de 26 April 2022 08:20, UTC

Das Lightning-Netzwerk wächst. Das zeigen die öffentlich verfügbaren Daten deutlich. Einige Analysten erkennen aber, dass das tatsächlich Wachstum noch weit darüber hinausgeht. Offenbar ist das Offchain-Netzwerk für Bitcoin-Zahlungen im Begriff, sich als Zahlungsmittel zu etablieren.

Es ist offensichtlich, dass das Lightning-Netzwerk wächst. Nachdem das Netzwerk für Offchain-Bitcoin-Zahlungen ziemlich lange stagnierte – von 2019 bis 2021 – sprangen im vergangenen Jahr alle verfügbaren Parameter nach oben. Das lässt sich durch öffentliche Werte, wie sie BitcoinVisuals.com zeigt, nachvollziehen.

Beispielsweise die Anzahl an Lightning-Knoten: Im Januar 2021 waren es rund 8.000, im März 2022 mehr als 20.000.

Oder die Anzahl an Payment-Channels, durch die Nutzer von Lightning ihre Bitcoins bzw. Satoshis in Echtzeit versenden. Im März 2021 gab es rund 37.000, im März 2022 mehr als 80.000.

Und schließlich, der vielleicht wichtigste Wert: Die Kapazität des Netzwerkes. Diese betrug Anfang Mai 2021 etwa 1244 Bitcoins oder 70 Millionen Dollar. Heute sind es fast 3700 Bitcoins oder 150 Millionen Dollar. Gerade dieser Wert zeigt, dass die Dollar-Kapazität aufgrund des Preisgeschehens zwar gesunken ist, aber die Kapazität in Bitcoin stetig weiterwächst.

Geht es nach diesen Zahlen hat sich das Lightning-Netzwerk im Lauf der vergangenen 12-15 Monate mehr als verdoppelt. Im Herbst hat das Lightning-Netzwerk einen vorübergehenden Höhepunkt erreicht, um seitdem wieder in allen Basiswerten leicht einzuknicken, aber auf hohem Niveau bleibend.

Es ist offensichtlich, dass hier etwas entsteht. Das Lightning-Netzwerk hat einen Run.

Aber geben diese öffentlichen Daten das wieder, was tatsächlich geschieht?

Wie bereits berichtet, hat mit BitPay der größte Bitcoin-Zahlungsdienstleister vor kurzem Lightning-Zahlungen integriert. Data Mynt, ein junger, rasant wachsender Krypto-Zahlungsdienstleister, der vor allem auf sogenannte „L2“-Lösungen setzt wie etwa Polygon für Ethereum (und Token), setzte kürzlich nach, CoinGate und der BTCPayServer haben schon lange. Lightning ist bei Bitcoin-Zahlungsanbietern angekommen.

Auch unter den Börsen verbreitet sich Lightning langsam. Nachdem lange Zeit Bitfinex die einzige Börse war, die Lightning-Zahlungen akzeptiert, folgten in den letzten Monaten Kraken, OkCoin, Paxful und einige andere, weniger bekannte Plattformen.

Zugleich bringt El Salvador mit der Chivo-Wallet bis zu zehn Millionen Menschen ins Lightning-Netzwerk. Die vielleicht reichweitenstärkste Plattform ist jedoch die CashApp mit 80 Millionen Usern. Deren Boss Jack Dorsey hat kürzlich angekündigt, dass die App nun auch Lightning unterstützt.

Bei so vielen Neuigkeiten wirkt ein Wachstum von 100 Prozent in einem Jahr eher konservativ, oder? Ein Bericht von Arcane Research, der Anfang April erschien, legt genau das nahe.

„Die Anzahl von Zahlungen hat sich verdoppelt, während das Volumen um mehr als 400 Prozent gestiegen ist.“

„Während Daten wie die öffentliche Kapazität andeuten, in welche Richtung wir uns bewegen,“ so der Bericht, „sagen sie nichts explizites über die tatsächliche Nutzung des Lightning Netzwerkes.“ Von außen sieht man eben nur, wie viele Bitcoins in einem Challe sind, aber nicht, wie viele Zahlungen durch diesen fließen.

Dazu komme noch, „dass viele Knoten und Channels gar nicht sichtbar sind. Man kann auswählen, ob ein Channel öffentlich sichtbar ist oder privat, wenn man ihn öffnet.“ Man weiß, dass es viele solche private Channels gibt, einer (relativ alten) Schätzungen zufolge seien gut ein Viertel aller Channels privat – oder noch mehr, laut Gesprächen von Arcane Research mit führenden Experten.

Wie aber kann man das tatsächliche Wachstum herausfinden?

Arcane Research hat dafür „Daten von verschiedenen Akteuren des Lightning-Ökosystems gesammelt.“ Welche Akteure dies konkret sind, und wie viele, verrät der Bericht leider nicht. Damit bleibt die Datenbasis intransparent und nebulös, und wir können nur darauf vertrauen, dass sie nicht zu sehr danebengreift.

„Indem wir diese Daten benutzen,“ so der Bericht weiter, „haben wir geschätzt, in welchem Umfang das Lightning-Netzwerk für Zahlungen verwendet wird.“ Das Ergebnis dieser Schätzung stellt die öffentlichen Werte zu Knoten, Channels und Kapazität noch in den Schatten.

„Die Anzahl von Zahlungen hat sich im Lauf des letzten Jahres ungefähr verdoppelt, während das Volumen der Zahlungen in Dollar um mehr als 400 Prozent gestiegen ist.“ Die Anzahl der Zahlungen entspricht also etwa dem, was die öffentlichen Werte vermuten lassen, doch das Volumen steigt noch einmal deutlich mehr.

Im vergangenen November erreichten die Wert eine Spitze von 900.000 Zahlungen im Umfang von 35 Millionen Dollar; im Februar 2022 waren es etwa 500.000 Zahlungen mit 20 Millionen Dollar.

Auch dieser Rückgang von einer Spitze im November findet sich in den öffentlichen Zahlen wieder, was die Schätzungen von Arcana Research plausibel wirken lässt. Die Analysten erkennen aber auch, dass der Abfall von der Spitze sich ausschließlich auf Zahlungen an Börsen konzentriert. Im November erreichte der Bitcoin-Preis einen Höhepunkt, was, natürlich, in zahlreichen Transaktionen an und von Börsen resultierte.

Aber wenn man diese Zahlungen ausklammert, zeigt sich ein ungebrochener Trend: „Wir sehen, dass alle anderen Zahlungen im November tatsächlich etwas eingeknickt sind, aber seitdem wieder zu neuen Höhepunkten aufgestiegen sind.“ Das, worauf es also ankommt – die tatsächliche Nutzung von Lightning als Zahlungsmittel – steht also stärker da als jemals zuvor.

Auch wenn man diese Schätzungen mit Vorsicht genießen sollte, solange die Methode opak bleibt, deuten sie offensiv auf eines hin: Lightning ist tatsäch auf dem Weg, sich als Zahlungsmittel zu etablieren.

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