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Experten: Bitcoin im „letzten Zyklus“, ab hier direkt auf 100.000 US-Dollar

source-logo  de.cointelegraph.com 10 April 2022 05:05, UTC

Mehrere Experten sind der Überzeugung, dass sich der Bitcoin Kurs im „letzten Zyklus“ befindet und dass die weitere Entwicklung nicht länger vom vierjährlichen Halving bestimmt wird, sondern in eine geordnete Wachstumsphase bis auf 100.000 US-Dollar übergeht.

Das Halving, durch das alle vier Jahre die Anstiegsrate der Umlaufmenge von Bitcoin (BTC) wortwörtlich halbiert wird, wäre demnach ab sofort nicht länger die treibende Kraft hinter der Kursentwicklung.

Zu diesem Schluss kommt unter anderem ein Analyst des Krypto-Marktforschungsinstituts Santiment in dieser Woche. So schreibt dieser in einem Blogeintrag, dass der wichtige Knackpunkt nun an der 50.000 US-Dollar-Marke liegt. Sofern diese Hürde bis zum 11. April, also zur Halbzeit des aktuellen Halving-Zyklus, geknackt wird, wäre damit ein eindeutiger Beleg geliefert, dass die bisher gültige mehrphasige Zyklusentwicklung von Bitcoin nicht länger Bestand hat.

„Wenn sich der Kurs oberhalb dieser Marke etabliert, dann können wir daraus schlussfolgern, dass der momentane Zyklus anders ist als alle vorherigen.“

Zurzeit liegt die marktführende Kryptowährung jedoch knapp 8.000 US-Dollar von dieser Marke entfernt, während die Halbzeitpause schon in zwei Tagen bevorsteht. Auch gemessen in Euro liegt der Bitcoin Kurs im Hintertreffen, was die Situation zusätzlich erschwert.

Bisher hat BTC drei Halvings durchlaufen, die über den Zyklus von vier Jahren jeweils ähnliche Phasen hatten. Allerdings zeigt sich nun eine klare Abweichung von diesem Muster, wie die Experten von Santiment feststellen:

„Unserer Meinung nach wird sich die bisherige Entwicklung nicht wieder so zeigen wie zuvor.“

Um zu verdeutlichen, welche Schlussfolgerung sich aus dieser Feststellung ergibt, zeigen die Analysten auf, dass es nach jedem Halving jeweils einen starken Aufwärtstrend gab, der mit erhöhter Netzwerkaktivität und einem dramatischen Sprung auf ein neues Rekordhoch einhergegangen ist. Dieses Muster zeigt sich für Bitcoin auch im aktuellen Halving-Zyklus seit Mai 2020, der im November 2021 in einem neuen Rekordhoch von fast 69.000 US-Dollar gemündet ist.

Bis zur Mitte des Kurszyklus schließt sich in der Regel dann ein Abwärtstrend an. Wie Santiment jedoch zu bedenken gibt, bricht der Markt nun scheinbar mit dieser Tradition, denn die Halbzeit steht unmittelbar bevor, doch der Abwärtstrend hat sich bisher noch nicht eingestellt.

Der Bitcoin-Analyst Willy Woo stützt diese Lesart. Schon Ende März hatte Woo darauf hingewiesen, dass die gleichartige Entwicklung, und damit die Berechenbarkeit, der ersten drei Zyklen nun passé sein könnte.

We're likely seeing the first signs of "The Last Cycle" thesis playing out. 3 relatively short bull and bear markets have transpired since the 2019 bottom already.

i.e. No more 4 year cycles. https://t.co/N3VzlKx2IA

— Willy Woo (@woonomic) March 20, 2022

Erste Anzeichen dafür sieht er darin, dass die Aufwärtstrends seit 2019 jeweils ohne massiven Einbruch verlaufen und kürzer sind.

Statt also einer inneren Logik zu folgen, würden die zukünftigen Zyklen durch komplexe Wechselwirkungen zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt. Dass sich der Bitcoin Kurs zurzeit im „letzten Zyklus“ befindet, macht Santiment unter anderem daran fest, dass die Netzwerkaktivität im Moment deutlich höher ist als zur Halbzeit des Halvings von 2018. Höhere Netzwerkaktivität ist in diesem Fall mit höherer Nachfrage gleichzusetzen.

Auch Experte Philip Swift vom Analysedienst Look Into Bitcoin ist der Ansicht, dass der gewohnte vierjährliche Kursverlauf inzwischen der Vergangenheit angehört. In einer Antwort an Woo prognostiziert Swift, dass der Bitcoin Kurs an Stelle dessen zukünftig in eine neue Wachstumsphase übergeht, die bis auf 100.000 US-Dollar pro BTC führt.

de.cointelegraph.com