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US-Zentralbank Vorsitzender signalisiert Verzögerung der Zinssenkungen – Was das für Bitcoin bedeutet

source-logo  de.beincrypto.com 17 April 2024 08:00, UTC

US-Zentralbank (FED) Vorsitzender Jerome Powell deutet eine mögliche Verzögerung der Zinssenkungen an. Dies begründet er mit den jüngsten Inflationsdaten, die den früheren Erwartungen eines schnellen Rückgangs widersprechen.

Die Entscheidung signalisiert eine mögliche Änderung des Ansatzes der FED. Sie wird möglicherweise auch die Debatte über die Wirksamkeit von Bitcoin als Inflationsschutz neu entfachen.

Ist Bitcoin immer noch ein Schutz gegen Inflation?

Wie Powell kürzlich erklärte, würden die Inflationsraten trotz anfänglicher Fortschritte noch keine nachhaltige Verbesserung in Richtung des Ziels von 2 Prozent aufweisen:

“Angesichts der Stärke des Arbeitsmarktes und der bisherigen Fortschritte bei der Inflation ist es angemessen, der restriktiven Politik weitere Zeit zum Wirken zu geben und uns von den Daten und den sich entwickelnden Aussichten leiten zu lassen.”

Sollte die Inflation ungebremst anhalten, werde die FED die Zinsen “so lange wie nötig” stabil halten, so Powell. Diese Worte verkündete er gemeinsam mit dem Gouverneur der Bank of Canada, Tiff Macklem und gab damit zu verstehen, dass die US-Zentralbank eine baldige Zinssenkung für unangebracht hält. Entgegen den früheren Erwartungen scheint eine Lockerung der Geldpolitik damit wohl erst später im Jahr 2024 zu erfolgen.

Infolgedessen passen sowohl Anleger als auch Wirtschaftsexperten ihre Erwartungen an. Noch vor kurzem kündigten die politischen Entscheidungsträger der US-Zentralbank drei Zinssenkungen an. An den Terminmärkten hingegen werden in diesem Jahr nur noch mit einer oder zwei gerechnet.

Die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank am 30. April und 1. Mai 2024 wird zusätzliche Klarheit bringen. Das Potenzial für anhaltende hohe Zinssätze gibt Anlass zur Sorge um das Wirtschaftswachstum. Es wirft auch Fragen über die Entwicklung von Vermögenspreisen wie Bitcoin (BTC) auf.

Bitcoin, oft als Absicherung gegen Inflation angepriesen, rutschte angesichts jüngster Äußerungen der FED erneut in den Fokus. Die jüngste Volatilität und Empfindlichkeit gegenüber globalen Faktoren erschweren die Position der Kryptowährung als zuverlässiger Inflationsschutz.

Auch Skybridge Gründer Anthony Scaramucci nahm sich dieser Frage an. Er argumentierte, dass die aktuelle Volatilität von Bitcoin für einen Vermögenswert mit relativ geringer globaler Akzeptanz zu erwarten sei:

“Er [Bitcoin] wird beides sein [ein Inflationsschutz und ein Wertaufbewahrungsmittel], wenn er sich ausbreitet … er ist jedoch volatil.”

Er betonte, dass die Leistung von Bitcoin im Zusammenhang mit seiner Entwicklungskurve und nicht nur mit den aktuellen Schwankungen betrachtet werden sollte.

Unabhängig davon eröffnete Animoca Brands Gründer Yat Siu eine neue Perspektive hinzu. Während einer Diskussionsrunde auf dem WebSummit Rio meinte er:

“Bitcoin könnte irgendwann über eine Million Dollar erreichen … nicht, weil er ein Wertaufbewahrungsmittel ist, sondern weil er in Zukunft eines der wichtigsten Statussymbole der digitalen Wirtschaft sein wird.”

Werden die Hongkong ETFs den BTC Kurs ankurbeln?

Die zunehmende Attraktivität von BTC für institutionelle Anleger ist spätestens seit den beeindruckenden Spot ETF Zuflüssen der vergangene Monate unbestreitbar. Vor diesem Hintergrund löste die jüngste Genehmigung von Bitcoin und Ethereum ETFs in Hongkong Diskussionen über deren mögliche Auswirkungen aus.

Dabei bleiben die Meinung sehr geteilt. So äußert der leitende Bloomberg Intelligence ETF Analyst Eric Balchunas gedämpfte Erwartungen für die Hongkong ETFs. Er hebt Faktoren wie die geringe Größe des Hongkonger Marktes, die fehlende Beteiligung von Festlandchinesen und die weniger effiziente Handelsinfrastruktur als potenziell begrenzende Faktoren hervor:

“Das zugrunde liegende Ökosystem ist dort weniger liquide und effizient, was die Performance dieser ETFs beeinträchtigen könnte.”

Dennoch räumte Balchunas ein, dass die Auflegung von BTC Spot ETFs in anderen Ländern langfristig zweifelsohne förderlich für die Kryptowährung ist. Wie 10X Research Gründer Markus Thielen erklärte, könnten kulturelle Präferenzen für Direktinvestitionen in Hongkong die Auswirkungen der ETFs begrenzen:

“ETFs haben in Asien, wo die Anleger direkte, konzentrierte Anlagen bevorzugen, im Allgemeinen nur begrenzten Erfolg. Da diese börsengehandelten Fonds jedoch einen einzigen Vermögenswert repräsentieren, könnte ihre Akzeptanz möglicherweise günstiger sein.”

Trotz der gemischten Aussichten für die Bitcoin ETFs in Hongkong sehen viele Analysten die Zulassung als positive Entwicklung. Krypto Influencer Anthony Pompliano sieht in diesem regulatorischen Schritt ein mögliches Signal, dass China seine Haltung gegenüber Bitcoin aufweichen könnte. Dadurch könnte sich Wege für die Akzeptanz in der riesigen Bevölkerung des Landes eröffnen.

Aktuell handelt Bitcoin bei 64.000 USD und hält sich damit stabil, nachdem er sich von einem kürzlichen Einbruch erholt hat. Dieser ist scheinbar auf die geopolitischen Spannungen zwischen Israel und dem Iran zurückzuführen.

Die Änderung der Fed-Politik und die anhaltende Debatte über die Fähigkeiten von Bitcoin zur Inflationsabsicherung werden den Kryptowährungsmarkt in den kommenden Monaten weiterhin maßgeblich beeinflussen.

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