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BTC-Indikatoren klettern aus Kapitulation heraus: Fünf wichtige Dinge bei Bitcoin dieser Woche

source-logo  de.cointelegraph.com 24 Januar 2023 13:49, UTC
Diese Kursanalyse wurde im Zusammenarbeit mit der Kryptobörse Bitget vorbereitet. Bitget wurde 2018 gegründet und ist eine der fünf weltweit führenden Kryptowährungsbörsen. Sie bietet innovative Produkte sowie Copy- und Social-Trading-Dienste. Derzeit bedient Bitget über 8 Millionen Nutzer in mehr als 100 Ländern weltweit.

Bitcoin (BTC) beginnt die letzte Januarwoche in guter Form und hat seinen höchsten Wochenschluss seit 5 Monaten verzeichnet.

Trotz vielerlei Skepsis ist die größte Kryptowährung weiter stark und überrascht die Marktteilnehmer.

Das ist durchaus nicht leicht, da die Marktstimmung unter den Anlegern äußerst negativ war. Die Makrokonditionen sind weiterhin unsicher und einige Analysten glauben, dass die Wale auf den Börsen möglicherweise die Kurse manipulieren.

Dennoch hat Bitcoin die größten Zuwächse seit über einem Jahr verzeichnet und die Anleger hoffen, dass diese guten Zeiten anhalten werden. Wovon könnte das abhängen?

Cointelegraph betrachtet einige wichtige Faktoren, die man im Auge behalten sollte.

Bitcoin-Analysten erwarten "Fortsetzung"

Es ist nicht verwunderlich, dass viele Analysten skeptisch sind, da Bitcoin innerhalb von drei Wochen Kerzen 40 Prozent an Zuwächsen verzeichnet hat.

Seit längerem wird eine größere Korrektur und Fortsetzung des Bärenmarkts erwartet. Einige Analysten glauben sogar, dass der Boden noch nicht erreicht wurde.

Einen solchen Wendepunkt hat es bisher aber noch nicht gegeben. Im letzten Wochenschluss lag Bitcoin knapp über 22.700 US-Dollar und hat damit seine beste Entwicklung seit dem letzten Sommer verzeichnet.

Am Montag hat sich das Paar konsolidiert und konnte seine Zuwächse halten.

"Die Tiefs sind überwunden, saftige Hochs über uns. Es wäre der perfekte Zeitpunkt für eine Konsolidierung, bevor es weiter nach oben geht", wie der Trader Credible Crypto die kurzfristigen Aussichten zusammenfasste.

Credible Crypto ist unter denjenigen, die eine bullischere Haltung im Hinblick auf den Markt vertreten. Der Gedanke, dass der Anstieg lediglich eine Erholungsrallye innerhalb einer bärischen Struktur sein könnte, wird hier außen vor gelassen.

"Die Gesamtmarktkapitalisierung ist über den 200-Tage-EMA ausgebrochen", wie der Cointelegraph-Experte Michaël van de Poppe hinzufügte.

"Gute Zeichen für Krypto, eine Fortsetzung scheint wahrscheinlich. Wir befinden uns genau zwischen der Fortsetzung in Richtung 5 20.000 US-Dollar oder einer Korrektur auf 19.500 US-Dollar. Für eine Fortsetzung müssen wir uns über dem 200-Tage-EMA halten und über den Widerstand ausbrechen. Der 200-Tage-EMA ist dabei ein potentieller Einstiegspunkt."

Der 200-Tage-EMA liegt derzeit bei 21.056 US-Dollar, wie aus Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView hervorgeht.

BTC/USD 1-Tages-Kerzenchart (Bitstamp) mit 200-Tage-EMA. Quelle: TradingView

Andere Analysten haben sich auf die Orderbücher der Börsen konzentriert.

Material Indicators hat in einer aktuellen Analyse angemerkt, dass die Bitcoin-Kursentwicklung sich parallel zur Liquidität auf Binance entwickle.

"Die BTC-Kaufwand bei 20.200 US-Dollar wurde verschoben und hat den Kurs nach oben getrieben, so dass er nun den Widerstand der Trendlinie testet", wie es in einem Kommentar hieß.

"Ich traue dieser Entität bei 22.000 US-Dollar genauso wenig, wie bei 20.000 US-Dollar. Aber diesen Trade nehme ich gerne mit."
BTC/USD, Orderbuchdaten auf Binance. Quelle: Material Indicators/ Twitter

In einem weiteren Post wurde die Vermutung erneut bekräftigt, dass die Kursentwicklung choreografiert sei. Das sei insbesondere aufgrund der derzeitigen Nachrichten aus der Branche, und insbesondere angesichts der Insolvenz der Krypto-Kreditfirma Genesis Trading, zu vermuten.

"Auf fundamentaler Ebene hat sich nicht verändert, dennoch testet BTC die Makrowiderstände. Unterdessen melden einige der größten Institutionen im Krypto-Bereich Insolvenz an. Wahrscheinlich nichts", so Material Indicators auf Twitter.

Makro-Optimismus kehrt zurück

Analysiert man die Makro-Situation, sind die Meinungen der Krypto-Marktteilnehmer ebenfalls gespalten.

Die US-Zentralbank wird am 1. Februar über die nächsten Zinserhöhung entscheiden. Daher erwarten viele eine fallende Inflation, die jedoch unterschiedlich interpretiert wird.

Auch das Weltwirtschaftsforum hat im Jahr 2023 die Stimmung nicht dämpfen können, obwohl sich einige Stimmen kritisch gegenüber Krypto geäußert haben.

Dan Tapiero, der Gründer und CEO von 10T Holdings, glaubt, die Frage sei, wie bullish Risikoanlagen auf die veränderte Politik der US-Zentralbank reagieren werden, wenn sie diese lockert.

"Wie reagiert die Fed, wenn die Inflation auf 0 fällt? Es kommt ein gutes, langes Jahr für BTC, ETH und Gold", wie er auf Twitter erklärte.

"USD-Bärenmarkt und 10-Jahres-Anleihen müssen auf unter 3 Prozent fallen, um die Trends zu halten. Digitales Vermögenswertökosystem wird aufblühen, da die Kurse ohne Zutun der Regierung erreicht wurden. Der freie Markt funktioniert!"

Diese Haltung ist auffällig anders als die der übrigen Analysten, insbesondere angesichts der Prognosen vom ehemaligen BitMEX-CEO Arthur Hayes. Ein Umlenken der FED im Hinblick auf die Zinssätze wird ihm zufolge mit heftigen Verlusten für Krypto einhergehen, bevor es zu einer Erholung kommt.

Credible Crypto, sieht unterdessen ebenfalls keinen Grund dafür, nicht bullisch im Hinblick auf Risikoanlagen zu sein.

"Es wird über eine Verlangsamung der Erhöhung der Zinssätze auf 25 Basispunkte gesprochen, da die Inflation sechs Monate in folge gesunken ist. Der SPX hat unterdessen sein vorheriges Allzeithoch perfekt erneut getestet und wird wohl wieder steigen. All diese Panik und Angst, wofür?", so ein Kommentar am 23. Januar.

S&P 500, kommentierter Chart. Quelle: Credible Crypto/ Twitter

In der letzten Woche des Monats stehen mehrere potenzielle kurzfristige Marktauslöser in Form von US-Makrodaten an. Dazu gehören das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts am 26. Januar und die Verbraucherausgaben am 27. Januar.

DXY geht weiter zurück

Auch die Entwicklung des US-Dollar-Index steht in dieser Woche im Fokus.

Die Stärke des US-Dollar bricht ein, weshalb die Krypto-Märkte steigen. Der Dollar hat seine Zuwächse vom letzten Jahr allmählich zurückgegeben.

Der DXY hat eine umgekehrte Korrelation zu Risikoanlagen. Besonders Bitcoin reagiert sehr empfindlich auf größere Bewegungen.

Derzeit liegt der DXY um 101,7 und hat das Niveau bei 101,5 getestet. Das sind Tiefststände, die seit 6 Monaten nicht mehr erreicht wurden und zudem ist er diese Woche zum zweiten Mal soweit gesunken. Nachdem er Ende November seine Unterstützung verlor, fungierte der 200-Tage-Durchschnitt beim DXY als Widerstand.

"Ich muss wohl nicht sagen, was als nächstes passieren wird. Der größte Short Squeeze, den der Markt jemals gesehen hat, kommt", so der Unternehmer und Krypto-Kommentator "Coosh" Alemzadeh in einem Kommentar zu einem Chart.

Der Dollar-Rückgang gegenüber chinesischen Anleihen ist dem beliebten Analysten TechDev besonders ins Auge gesprungen. Er wies darauf hin, dass impulsive Bewegungen bei Bitcoin innerhalb eines Jahres nach dem Durchbruch eines wichtigen Niveaus bei chinesischen Anleihen eine Spitze erreicht haben.

"Neues, mehrmonatiges Tief für den US-Dollar-Index DXY, nachdem er an der horizontalen Unterstützungs-/Widerstandszone und um den 200-Tage-Durchschnitt abgelehnt wurde", so Caleb Franzen, leitender Marktanalyst bei Cubic Analytics.

"Diese Ablehnung war der Moment, wo ich realisiert und akzeptiert habe, dass der Schwung ins Negative tendiert."
US-Dollar-Währungsindex, 1-Tages-Chart mit 200-Tage-Durchschnitt. Quelle: TradingView

On-Chain-Metriken steigen

On-Chain-Daten sagen, dass Bitcoin tatsächlich in eine Renaissance kommt.

Die Analysefirma Glassnode erklärte, dass mehrere klassische Indikatoren zur Gesundheit des Bitcoin-Marktes aus der Kapitulationszone klettern.

Darunter etwa die Anzahl der Bitcoin, die mit Gewinn gehalten werden.

Nicht realisierte Gewinne und Verluste sind nun aus den Tiefen wieder nach oben geklettert und deuten auf eine bessere Rentabilität hin. Allerdings war diese Zahl bisher noch nicht so niedrig, wie bei vorherigen Bärenmärkten.

Bitcoin Net Unrealized Profit/Loss (NUPL), Chart. Quelle: Glassnode

Wie Glassnode bestätigt, gilt das sowohl für kurzfristige als auch für langfristige Besitzer. Diese beiden Anlegergruppen sind Besitzer, die die Coins jeweils weniger als 155 Tage oder länger halten.

Ähnlich bullisch ist auch der MVRV-Z-Indikator. Dieser misst "das Verhältnis zwischen der Differenz von Marktkapitalisierung und realisierter Kapitalisierung sowie die Standardabweichung aller historischen Daten zu Marktkapitalisierung, d. h. (Marktkapitalisierung minus realisierte Kapitalisierung) geteilt durch Standardabweichung (Marktkapitalisierung)" oder zeigt schlichtweg an, "ob Bitcoin über- oder unterbewertet ist, im Verhältnis zu seinem 'wahren Wert'", wie Glassnode erklärt.

Der MVRV-Z ist nun erstmals seit November aus der grünen Zone heraus geklettert, die für "unterbewertet" steht.

"Der MVRV Z-Score ist soeben aus der grünen Akkumulationszone heraus geklettert", so Philip Swift, Mitbegründer der Trading-Plattform Decentrader.

Bitcoin MVRV-Z-Score, Chart. Quelle: Glassnode

Bitcoin-Mining-Hashrate und Schwierigkeit auf Allzeithoch

Diese Woche kommt es zu einer weiteren Anpassung der Bitcoin-Netzwerkschwierigkeit. Diese Anpassung wird sich wohl weiter auf den Allzeithochs bewegen.

Laut Schätzungen von BTC.com wird die Schwierigkeit in 6 Tagen um etwa 0,5 Prozent steigen.

Überblick über die Fundamentaldaten des Bitcoin-Netzwerks (Screenshot). Quelle: BTC.com

Das ist eine weitere gute Nachricht für den Mining-Sektor. Trotz der kürzlichen niedrigen Kurse, ist der Wettbewerb unter den Minern diesen Monat stärker geworden. Das setzt diejenigen, die ihre Kosten nicht decken können, weiter unter Druck.

Glassnode ebenfalls, dass Miner im Vergleich zu vor 30 Tagen insgesamt weniger Bitcoin halten. Genau zu diesem Zeitpunkt sind die Kurse allmählich gestiegen.

Bitcoin-Miner Net Position Change, Chart. Quelle: Glassnode

Laut Rohdaten von MiningPoolStats liegt auch die Hashrate von Bitcoin auf einem Allzeithoch. Die Hashrate ist die Rechenleistung, die für das Mining verwendet wird.

Rohdaten zur Bitcoin-Hashrate, Chart. Quelle: MiningPoolStats

Die Ansichten, Gedanken und Meinungen, die hier geäußert werden, sind allein die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten und Meinungen von Cointelegraph wieder.

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