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Bitcoin löst kein einziges Problem – Zürcher Professor

source-logo  coinpro.ch 14 September 2022 08:25, UTC

Der Bitcoin löst kein einziges Problem – diese Meinung vertritt der Wirtschaftshistoriker Hans-Joachim Voth von der Universität Zürich. Im Vergleich zu anderen Kryptowährungen stehe der Marktführer sogar besonders schlecht da, erklärt der Professor.

Wirtschaftshistoriker: Bitcoin ist kein Ersatz für Fiatgeld

Hans-Joachim Voth ist seit 2014 an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich tätig. In einem Interview von Kitco äussert sich der Professor unter anderem über Kryptowährungen.

Besonders den Bitcoin hält Voth für sinnlos. Dieser sei umweltschädlich und könne nicht genügend Transaktionen abwickeln. Tatsächlich setzt der Bitcoin auf Layer-2-Lösungen wie das Lightning Network zur Steigerung seiner Skalierbarkeit. Das BTC-Mainnet prozessiert weiterhin nur bis zu sieben Transaktionen pro Sekunde.

Doch geht es um den Energieverbrauch und in diesem Zusammenhang auch um den Einfluss des Bitcoin auf seine Umwelt, ist der Professor wohl einem Irrtum aufgesessen. Im Juni berichtet CoinPro über eine Studie, die belegt, dass Bitcoin bereits in seinem heutigen Stadium weniger Energie verbraucht als das Bankensystem.

In Zukunft habe man sogar die Möglichkeit, die Energieeffizienz des Bitcoin weiter auszubauen.

Ich kann kein einziges Problem entdecken, das durch Kryptowährungen gelöst wird und bestimmt nicht durch den Bitcoin.

Erklärt Voth auf die Frage hin, ob das herrschende Fiatsystem möglicherweise durch einen neuen, besseren Standard abgelöst werden könnte.

Die Idee, dass diese [Kryptowährungen] das [klassische] Geldsystem ablösen könnten, sieht für mich vollkommen fehlgeleitet aus.

Sind Kryptowährungen sinnlos?

Laut Voth seien Kryptowährungen entstanden, ohne dass es ihrer überhaupt bedarf. Laut seiner Erkenntnis sind sie “Lösungen auf der Suche nach einem Problem.” Zwar habe die Blockchain eindeutig gewisse Vorzüge, allerdings sei bisher kein konkreter Anwendungsfall für Krypto erkennbar.

Diese Argumentationsweise ist in der Krypto-Szene natürlich nicht unbekannt. Oft können Personen keinen Zweck an freien Währungen erkennen, die den Staat für unfehlbar halten.

Als Geld, das von der Handhabe der Banken und Regierungen unabhängig ist, können vollwertige Kryptowährungen dem individuellen Nutzer zu grossem Nutzen verhelfen. Das Risiko einer Fremdkontrolle und Überwachung sinkt erheblich.

Moderator David Lin fügt hinzu, dass Ethereum als zweitgrösste Kryptowährung schon in wenigen Stunden einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Durch den Merge soll unter anderem der Energieverbrauch der Blockchain deutlich sinken.

coinpro.ch