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Stablecoins nicht mehr stabil! – Pleite der Silicon Valley Bank lässt Kurse von USDC und Dai aus

source-logo  cryptoticker.io 12 März 2023 05:40, UTC

In den USA deutet sich eine neue Bankenkrise an. Die Silicon Valley Bank, die vor allem mit Risikokapital hantiert, steht vor der Pleite. Das wirkt sich auch auf den Kryptomarkt und vor allem die Stablecoins aus. Denn der USD Coin (USDC) und der Dai (DAI) konnten ihren Wert zum US-Dollar nicht mehr stabil halten. Der Grund war ein „Bankrun“ bei der Silicon Valley Bank. Kann sich der Preis der Stablecoins wieder stabilisieren oder sehen wir eine Implosion dieser Token?

Was ist mit den Stablecoins passiert?

Stablecoins sind seit Jahren eine wichtige Klasse von Krypto-Token. Sie spiegeln den Wert von FIAT-Währungen, meistens vom US-Dollar. Sie stellen Liquidität an den Kryptobörsen sicher und erleichtern den Handel mit anderen Kryptowährungen. Dabei gehen Investoren natürlich davon aus, dass diese Stablecoins zu jeder Zeit stabil gegenüber dem US-Dollar sind.

In den letzten Stunden sahen plötzlich der USD Coin, der zweitgrößte Stablecoin hinter dem USDT, und der Dai, der viertgrößte Stablecoin am Markt plötzlich Wertverluste gegenüber dem US-Dollar. Der USDC fiel dabei Samstagmorgen von 1,00 US-Dollar auf einen Wert von 0,87 US-Dollar ab. Auch der Dai fiel kurzfristig unter 0,90 US-Dollar.

USD Coin (USDC) Kurs in den letzten 5 Tagen, Quelle: gocharting.com

Was war der Grund für den Wertverlust der Stablecoins?

In den USA kam es am Freitag zu einem großen Finanzbeben. Die Silicon Valley Bank, die vor allem mit Risikokapital hantiert und von vielen jungen Tech-Unternehmen genutzt wird, wurde aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten unter staatliche Kontrolle gestellt. Die Pleite der SVB ist die zweitgrößte Bankenpleite in der US-Geschichte. Eine finanziell größeres Scheitern war die Pleite von Lehman Brothers, welche die weltweite Finanzkrise 2008 auslöste.

Leider wurde auch der USD Coin zum Teil von Einlagen in der SVB gedeckt. Von den etwa 40 Milliarden US-Dollar, die den USDC im Preis gedeckt haben, befanden sich etwa 8% in der gescheiterten Startup-Bank. Da es in der Folge der Pleite zu einem „Bankrun“ des Kapitals durch die Anleger kam, konnte der Kurs des USDC nicht mehr stabil gehalten werden.

Was bedeutet diese Entwicklung für den Kryptomarkt?


Dass Stablecoins nicht mehr stabil den US-Dollar abbilden können, ist für den gesamten Kryptomarkt ein schlechtes Zeichen. Seit Mitte des Monats Februar hat etwa der Bitcoin 20% an Wert verloren. Der Crash begann dabei mit dem Bekanntwerden der finanziellen Schwierigkeiten bei der Silvergate Bank und setzte sich fort, als die Bank die Liquidation bekannt gab.

Es scheinen harte Wochen auf den Markt zuzukommen. Die Spekulationsblase, die im Bullenmarkt entstand, beginnt auch im Jahr 2023 mehr und mehr zu platzen. Gerade für die Altcoins könnte es in den kommenden Wochen ungemütlich werden.

Allerdings könnte dieser Prozess für eine gewisse Reinigung des Marktes sorgen. Der Kryptomarkt reagiert auf Blasenbildungen immer zuerst. Das könnte auch bedeuten, dass bei zukünftigen Finanzcrashs der Kryptomarkt schon wieder auf dem aufsteigenden Ast ist und vor allem der Bitcoin ein gewisse Funktion als „Krisenwährung“ bekommen könnte.

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