de
Zurück zur Liste

Silicon Valley Bank: Darum ist der Absturz gefährlich für Krypto

source-logo  btc-echo.de 10 März 2023 07:10, UTC

Die Silicon Valley Bank ist in Schwierigkeiten. Über das Risiko eines Zusammenbruches und warum auch Krypto davon betroffen ist.

Der Krypto-Sektor kennt sich aus mit Bank Runs. Erst diese Woche wurde bekannt, dass die Silvergate Bank abgewickelt wird. Grund dafür ist ein Vertrauensverlust in das Institut, der die Kunden dazu bewegt hat, panisch ihr Kapital abzuziehen. Ein großer Schock für die Krypto-Branche. Schließlich handelte es sich um eine der wenigen Krypto-freundlichen Bankinstitute, das Unternehmen aus dem Sektor einen Zugang zu Bankdienstleistungen geboten hat.

Panik bei der Silicon Valley Bank

Die Tech- und Krypto-affine Silicon Valley Bank (SVB) sorgt mit einem Statement nun ebenfalls für Verunsicherung und Kapitalflucht seitens ihrer Kunden. So gab die SVB bekannt, dass sie ihre Kapitalposition stärken müsse. Eine Finanzlücke von 1,8 Milliarden US-Dollar sei entstanden, die man nun durch Ausgabe neuer Aktien in Höhe von 2,25 Milliarden US-Dollar schließen möchte. Als Reaktion darauf ist die Aktie nach Börsenschluss am Donnerstag um bis zu 70 Prozent eingebrochen. Schließlich haben bereits manche Investoren ihre Gelder abgezogen und Branchengrößen wie Peter Thiel auch dazu angeraten.

Im Gegensatz zu einer 08/15-Universalbank zählen zu den Kunden der Silicon Valley Bank vor allem Tech-Unternehmen und Wagniskapitalgesellschaften. Auf der einen Seite macht sie das zu einer der größten Banken der Welt – Platz 16 gemessen an den Kundeneinlagen – auf der anderen Seite trifft sie die Korrektur der Tech-Werte und die gestiegenen Finanzierungskosten umso mehr.

Es geht auch um den Krypto-Sektor

Die große Gefahr, wenn eine Bank ins Wanken gerät, ist weniger die Pleite der Bank selbst, sondern die Auswirkung auf ihre Kunden. Wenn also die Silicon Valley Bank ein Problem hat, dann hat auch der amerikanische Tech-Sektor ein Problem. Unter ihren Kunden sind einflussreiche Wagniskapitalgesellschaften (VCs) wie Sequoia und Andreessen Horowitz (a16z). Sie sind die großen Geldgeber der Tech-Szene und haben in viele der namhaftesten Krypto-Projekte investiert.

Wie hart es die Silicon Valley Bank trifft, entscheidend am Ende die Gefühlslage des Marktes und ihrer Kunden. Bleibt weitere Panik aus und der bereits gestartete Bank Run dehnt sich nicht weiter aus, dann dürfte die SVB mit einem blauen Auge davonkommen. Denn die Kapitallücke von 1,8 Milliarden US-Dollar ist im Verhältnis zur Institutsgröße ein recht kleiner Betrag.

Am Ende ist es ein sehr schmaler und nicht immer rationaler Grad, der darüber entscheidet, ob alles gut ausgeht oder in einer Katastrophe endet. Es wäre fatal und unsinnig, die Silicon Valley Bank mit Silvergate zu vergleichen. Hinsichtlich Größe und Stabilität muss man von zwei vollkommen unterschiedlichen Dimensionen sprechen.

SVB ist nicht Silvergate

Es ist viel unwahrscheinlicher, dass der SVB das passiert, was der Silvergate Bank passiert ist. Wenn es jedoch passiert, bekommt der Krypto-Space ein großes Problem.

Doch es gibt Grund zum Optimismus, schließlich gibt es ein valides Interesse von ausgesprochen einflussreichen und vermögenden Investoren und Unternehmen, dass es nicht zur Pleite der Silicon Valley Bank kommt. Selbst der regulatorisch etwas außer Kontrolle geratene US-amerikanische Staat hat kein Interesse an einem Flächenbrand im Silicon Valley und darüber hinaus.

Denn bei der Größe von SVB hätte dies harte Konsequenzen für den gesamten Banken- und Finanzsektor, nicht nur in den USA, sondern weltweit. So notieren bereits die Bankaktien, von Deutsche Bank über Commerzbank, deutlich im Minus. Eine Bank wie die SVB wird man daher niemals einfach so fallen lassen wie eine nicht systemisch relevante Bank wie Silvergate.

btc-echo.de